Die vier größten Fehler beim Tennis
Fehler sind beim Tennis an der Tagesordnung. Ich würde sogar sagen, dass man nirgends im normalen Alltag so viele Fehler machen kann wie am Tennisplatz. Selbst den Profispielern passieren regelmäßig Fehler, das ist ganz normal. In der Praxis ist es nämlich so, dass man die Matches über die Fehler der Gegner und nicht über die eigenen direkten Punkte gewinnt. Also, dies solltest du schon mal etwas im Hinterkopf behalten.
Du hattest bestimmt einige Matches in der Vergangenheit, die du durch Fehler verloren hast. Und damit du einige der häufigsten Fehler im Tennis in Zukunft vermeiden kannst, werde ich dir hier einige Tipps und Tricks geben. Also ran an die Theorie – ich hoffe, du kannst deine Tennisfertigkeiten mit dem gewonnenen Wissen verbessern.
Fehler beim Tennis Nr. 1: Falsche Vorbereitung
Vorbereitung ist die halbe Miete! Ein unterschätzter Punkt bei der Vorbereitung ist der Faktor Material. Es ist wichtig, dass man für alle Fälle materialtechnisch gut vorbereitet ist, beispielsweise mit einem zweiten Griffband, falls das alte schon etwas zu rutschen beginnt – was ja beim Match öfters der Fall sein kann. Wenn du deine Materialien alle zusammen hast, wirkt sich das psychologisch definitiv positiv aus.
Außerdem solltest du dich in einen positiven Fluss bringen. Ein negativer Fluss wäre, wenn du dich nicht vor dem Match aufwärmst und stattdessen grübelnd in der Ecke sitzt und über alles nachdenkst, was du im kommenden Match falsch machen könntest. Um in einen positiven Fluss vor einem Match zu kommen, solltest du deinen Körper ordentlich aufwärmen, damit du gleich bereit ins Match starten kannst.
Du solltest dich auch mental fürs Match in Stimmung bringen. Das mächtige Instrument der Visualisierung ist hier deine größte Waffe. Stelle dir bildlich und detailliert vor, wie du bestimmte Schläge im Match ausführen wirst. Zum Beispiel wie du ein Ass durch die Mitte servierst oder wie du deinen Gegnern einen Vorhandwinner um die Ohren haust.
Fehler beim Tennis Nr. 2: Du vernachlässigst deine Beinarbeit
Du stehst falsch zu den Bällen? Du kommst den Bällen nicht richtig hinterher? Falls dies der Fall ist, solltest du dir Gedanken über deine Beinarbeit machen. Grundsätzlich hängt die Qualität deines Tennisspiels vor allem von deiner Beinarbeit ab. Denn der schönste Schwung der Welt hilft dir nicht, wenn du einfach falsch zum Ball stehst!
Die richtige Beinarbeit ist das wichtigste Element, um eine möglichst hohe Schnelligkeit und Beweglichkeit auf den Platz zu legen. Ohne die richtige Beinarbeit schaffst du es nicht, deine gesamte Spielhälfte abzudecken. Aus diesem Grund kannst du dich für den nächsten Schlag nicht entsprechend in Position bringen. In Folge erreichst du den Ball entweder gar nicht oder so, dass du ihn nicht mehr richtig kontrollieren kannst.
Du solltest vor dem Schlag immer einen Split-Step machen, um dich schneller auf den ankommenden Ball vorbereiten zu können. Mit diesem Bereitschaftssprung erhöht sich deine Reaktionszeit erheblich. Aber Achtung – nicht zu hoch abspringen!
Bleibe nie an einer Stelle stehen, sondern bewege dich nach jedem Schlag schnell zur Spielmitte zurück, damit der Weg in eine Richtung nicht zu weit wird. Von dieser Position deckst du das Spielfeld am besten ab.
Außerdem sorgt ein stabiler Rumpf und Stand für eine bessere Ballkontrolle bei deinen Schwüngen. Verwende dafür deine Beine und dein Körpergewicht, um die Schläge kraftsparender zu gestalten. Du siehst also die Bedeutung der Beinarbeit – deswegen kann ich dir nur empfehlen, sie nicht zu vernachlässigen!
Fehler beim Tennis Nr. 3: Du spielst die Bälle zu flach
Wenn du den Platz betrittst, solltest du dir immer klar machen wie hoch der Raum über dem Netz im Vergleich zum Netz selbst ist und dass Netzfehler echt leicht zu vermeiden sind. Es ist frustrierend, wenn du dich schön in einem Ballwechsel befindest und der Ball ein ums andere Mal im Netz hängen bleibt. Um solche Tage, an denen gefühlt jeder zweite Ball ins Netz geht, zu vermeiden, solltest du deine Schläge mit einer gewissen Sicherheitskurve über das Netz schlagen.
Netzfehler haben einen doppelten Nachteil. Denn du verlierst nicht nur den Punkt, sondern dein Gegner muss ja nicht einmal zum Ball laufen, um den Punkt zu gewinnen. Dadurch schenkst du deinem Gegner wertvolle Energie für das restliche Match. Gib dem Ball also wenigstens eine Chance über das Netz zu gehen, egal ob er danach im Feld oder im Aus landet.
Generell gibt es mehrere Gründe, weshalb du den Ball zu flach über das Netz spielst. Oftmals liegt es daran, dass du den Ball zu tief fallen lässt und es dir damit extrem schwer machst den Ball in eine Aufwärtsbewegung zu bekommen. Insgesamt solltest du den Ball mindestens auf Hüfthöhe treffen, nicht unbedingt darunter.
Ein weiterer Grund ist, dass du den Ball nicht in einer Aufwärtsbewegung spielst, sondern mit dem Schläger einfach gerade durchziehst. Die Schwerkraft wird den Ball bei jedem Mal etwas nach unten ziehen. Daher solltest du schauen, dass – egal auf welcher Höhe du den Ball spielst – du den Schlägerkopf leicht absenkst, um noch eine schöne Bewegung von unten nach oben ausführen zu können. Dadurch erreichst du die gewünschte Kurve übers Netz.
Genau diese sogenannte Topspinkurve solltest du schon viel im Training üben mit einem erhöhten Netz, oder mit einem gedachten Sicherheitsabstand, den du bei jedem Schlag einhältst. Nach einiger Zeit wirst du sehen, dass du automatisch eine etwas höhere Kurve spielst und sich deine Netzfehler reduzieren.
Fehler beim Tennis Nr. 4: Du triffst die Bälle zu spät!
Es kommt dir so vor, als hättest du nicht ausreichend Zeit, um deine Schläge auszuführen und eine permanente Rückenlage bei deinen Schwüngen zu erreichen? Dann stimmt bei dir etwas mit dem Timing nicht.
Grundsätzlich ist ein zu später Ball-Treffpunkt einer der häufigsten Fehler beim Tennis. Er führt dazu, dass die Qualität deiner Schläge deutlich abnimmt und verursacht in weiterer Folge Armschmerzen, da du den Ball nicht mit Schwung, sondern mit Kraft übers Netz spielen musst.
Wenn du den Ball nicht in der optimalen Position vor dem Körper triffst, kannst du nicht ordentlich durchschwingen und ihm die notwendige Geschwindigkeit mitgeben, weshalb deine Schläge zu kurz werden. Das sind genau die Bälle, wo du dir denkst, du hast voll durchgezogen, aber es kommt nichts raus. Also viel Kraftaufwand für wenig Ergebnis – und genau das ist das Resultat, wenn der Treffpunkt zu weit hinten ist.
Des Weiteren wird dein Arm durch diese unnatürliche Bewegung stark belastet. Während der Schlagbewegung verkrampft deine Muskulatur, weil du deinen Arm sehr nahe am Körper hältst. Alle Treffpunkte vor dem Körper kann man schön ökonomisch über den Schwung lösen und alle auf Körperhöhe oder dahinter sind nur noch über hohen Kraftaufwand lösbar. Im schlimmsten Fall kannst du dir eine Verletzung zuziehen. Der Klassiker: „Tennisarm“!
Damit das alles nicht passiert, solltest du den Schlag früh genug vorbereiten. Beginne mit der Ausholbewegung, wenn der Ball noch in der Luft ist und nicht erst, nachdem er bei dir aufgesprungen ist. Denn je früher du mit deinem Schläger nach hinten ausholst, desto mehr Zeit bleibt dir, um den Schläger auszuschwingen. Achte dabei unbedingt auf einen Treffunkt vor dem Körper – beschleunige also deinen Schläger rechtzeitig!
Nun kann fast nichts mehr schief gehen, oder? Einfach diese vier Fehlerquellen vermeiden und deinem Weg nach Wimbledon kann fast nichts mehr im Wege stehen. Aber Sarkasmus beiseite: Tennis ist ein schöner, aber auch schwieriger Sport. Und da du jetzt über die Hauptfehlerquellen Bescheid weißt, kannst du ja daran arbeiten und dein Spiel weiterentwickeln.
Schöne Grüße und bleib am Ball!
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